Zur Weihnachtszeit mal etwas besinnliches:
Wusstet ihr um die Ursprünge des Liedtextes "Stille Nacht! Heilige Nacht!"? Der Text stammt aus dem Jahre 1816 und wurde in Österreich getextet.
Und dieses Lied werde in der Weihnachtszeit in über 300 unterschiedlichen Sprachen und Dialekten auf der gesamten Welt gesungen. Davon geht die in Oberndorf bei Salzburg ansässige Stille-Nacht-Gesellschaft aus.
Die Geschwister Strasser aus dem Tiroler Zillertal hätten das Lied 1832 erstmal in der Musik und Messestadt Leipzig gesungen, dort habe es der Verleger August Robert Friese gehört und drucken lassen. Im Jahre 1839 sei das Lied erstmal in New York erklungen.
Auch am preußischen Hof erfreute sich das vermeintliche Volkslied großer Beliebtheit. Erst etwa 30 Jahre nach seiner Entstehung habe man sich auf die Erforschung der Ursprünge des Liedes gemacht. Als Urheber seien damals die Brüder Haydn vermutet worden. Diese Vermutung habe sich jedoch schnell als falsch heraus gestellt.
Durch seinen Sohn Felix erfuhr der Komponist Franz Xaver Gruber (1787 - 1863) von der Anfrage aus Berlin. Die Wurzeln des Liedes führen ins Salzburger Land. Von dort aus brachten es Handwerker, Händler und Missionare in die Welt hinaus.
Der Text des Liedes stamme vom Hilfspriester Joseph Mohr (1792 - 1848) und wurde im Jahr 1816 in Mariapharr im Lungau getextet. Die Melodie dazu habe der Lehrer Gruber in Ansdorf komponiert. Die "Uraufführung" des Liedes mit Gitarrenbegleitung erfolgte im Rahmen einer Christmette am 24.12.1818 in Oberndorf an der Salzach.
Die trostspendende Botschaft des Liedes sei nicht nur an die Kriegen, Plünderungen und Misserernten gebeutelten Menschen gerichtet gewesen sondern an die "Völker der Welt", wie es in der vierten Strophe heißt.
Der Hilfspriester Mohr sei in Salzburg als uneheliches Kind geboren worden. Sein Taufpate soll der städtische Scharfrichter gewesen sein. Der soziale Vikar habe sich immer für die Armen eingesetzt und starb selbst verarmt in Wagrain. Da es kein Bildnis von dem Komponisten gab und man ihm ein Denkmal setzen wollte, sei im Jahre 1912 sein Grab geöffnet worden um einen Abdruck des Schädels zu nehmen. Der Schädel sei dann später hinter dem Altar des Mohr-Gruber-Gedächtniskapelle in Oberdorf wieder beigesetzt worden.
Die bekannte Melodie eine nicht nur die Christenheit, sondern sogar die Menschheit über Religionsgrenzen hinweg. In Japan sollen es im Jahre 1945, im Jahr des Atombombenabwurfs durch die USA, in einer Kirche in Nagasaki gesungen worden sein. Und im ersten Weltkrieg habe es für kurze Zeit die Waffen schweigen lassen, als es zu beiden Seiten der Schützengräben erklang.
Stille Nacht!, Heilige Nacht
- Stille Nacht! Heilige Nacht! Alles schläft; einsam wacht
Nur das traute heilige Paar. Holder Knab im lockigen Haar,
Schafe im himmlischer Ruh! Schlafe in himmlischer Ruh! - Stille Nacht! Heilige Nacht! Gottes Sohn! O wie lacht
Lieb' aus deinem göttlichen Mund, Da schlägt uns die rettende Stund'.
Jesus in deiner Geburt! Jesus in deiner Geburt! - Stille Nacht! Heilige Nacht! Die der Welt Heil gebracht,
Aus des Himmels goldenen Höhn Uns der Gnaden Fülle läßt seh'n
Jesum in Menschengestalt, Jesum in Menschengestalt. - Stille Nacht! Heilige Nacht! Wo sich heut in aller Macht
Väterliche Liebe ergoß Und als Bruder huldvoll umschloß
Jesus die Völker der Welt, Jesus die Völker der Welt. - Stille Nacht! Heilige Nacht! Lange schon uns bedacht,
Als der Herr vom Grimme befeit, In der Väter urgrauer Zeit
Aller Welt Schonung verhieß, Aller Welt Schonung verhieß. - Stille Nacht! Heilige Nacht! Hirten erst kundgemacht
Durch der Engel Alleluja, Tönt es laut bei Ferne und Nah:
Jesus der Retter ist da! Jesus der Retter ist da!