Nervenaufreibende Fußballspiele können das Risiko für Herzanfälle um das dreifache erhöhen. Dieses Phänomen haben Mediziner der Uniklinik München-Großhadern bestätigt gefunden. Ausgewertet wurden die Einsatzprotokolle von 24 Notarztstandorten während der WM 2006.
Gemäß einer Hochrechnung der Mediziner gab es an den sieben Spieltagen der deutschen Mannschaft bundesweit bis zu 11.000 zusätzliche Herzanfälle. Die Ergebnisse wurde im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht. Die Ergebnisse können jedoch nicht auf alle Fußballspiele übertragen werden. Die WM mit dem guten Abschneiden der deutschen Mannschaft sei jedoch besonders aufregend gewesen.
Zu normalen Zeiten wird täglich ein Herzanfall je 100.000 Einwohner erwartet. An Spieltagen mit deutscher Beteiligung wären es drei gewesen. An den fußballfreien Tagen habe es 15 Herznotfälle im Untersuchungsgebiet gegeben. Bei den Spielen gegen Argentinien und Italien sei die Zahl jedoch auf 60 hochgeschnellt.
Fußballfieber ist für die Männer deutlich gefährlicher. Das Risiko steige dann bei den Männern um das 3,26-fache und bei Frauen um das 1,82 fache.