ZVS soll zur Servicestelle umgebaut werden

[Andreas]

Die meisten Studienplatzbewerber haben sicherlich schon von der ZVS gehört. Die Zentrale Vergabestelle von Studienplätzen in Dortmund.

Berlin (dpa)
Die Dortmunder Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) steht vor der größten Reform seit ihrer Gründung vor 35 Jahren. Die Kultusminister verständigten sich gestern darauf, die ZVS zu einer Beratungs- und Servicestelle für Studienbewerber und Hochschulen umzubauen. So soll das Durcheinander von Mehrfachbewerbungen und die Blockade freier Studienplätze entzerrt werden.

Die ZVS soll in eine Stiftung des öffentlichen Rechts umgewandelt und ihre Arbeit zum Wintersemester 2008/2009 aufnehmen. Einen entsprechenden Staatsvertrag müssen aber noch die Ministerpräsidenten unterschreiben. Die Kultusminister ziehen damit Konsequenzen aus den Problemen, die aus dem veränderten Hochschulzulassungsrecht entstanden sind. Danach können die Unis in Fächern wie Medizin, Psychologie oder Biologie bis zu 60 Prozent der Studienanfänger selbst auswählen. Dies führt dazu, dass Studenten sich an mehreren Hochschulen bewerben und mitunter mehrfach einschreiben. Jetzt ist vorgesehen, dass die Studienbewerber ihre Unterlagen bei der ZVS einreichen und ihre favorisierten Hochschulen angeben.

Was habt Ihr bisher für Erfahrungen mit der ZVS gemacht?

[Luan]

Ich hab heute in der Zeitung gelesen, dass die Länder-Regierungschefs der Umwandlung der ZVS zugestimmt haben. Technisch soll das ganze dann über einen Staatsvertrag "abgewickelt" werden. Gleichzeitig soll die ZVS umgewandelt werden zu einer "Stiftung öffentlichen Rechts".

Die Verantwortlichen versprechen sich von dem "Umbau" besseren Service. Bisher gibt es da wohl reichlich "Durcheinander" durch Mehrfachbewerbungen und blockierte Studienplätze.

[toby]

Ich hab mal eine ganz blöde Frage, was ist denn überhaupt die ZVS?

[Andreas]

Zuerst einmal zur Frage vom Toby. Die ZVS ist die Zentrale Vergabestelle für Studienplätze mit Sitz in Dortmund, wenn ich richtig informiert bin.

Über die ZVS werden Studienplätze an den Universitäten vergeben. Bei den Fachhochschulen muss man sich in der Regel direkt um einen Studienplatz bewerben.

Heute war in der Presse zu lesen, dass die angekündigten Reformen der ZVS ab 2009/2010 starten sollen. Die alte ZVS soll zu einer modernen Servicestelle für die Studienplatzvergabe ausgebaut werden.

Mit der neuen Servicestelle soll verhindert werden, dass es weiterhin blockierte Studienplätze gibt, die dann doch nicht von den Studenten angetreten werden, weil sie sich für eine andere Hochschule entscheiden. Hauptsächlich trifft das wohl auf die NC-Fächer zu (Numerus Clausus). Bundesweit soll schätzungsweise jeder zweite Studiengang betroffen sein. Nach dem neuen Studentenauswahlrecht der Hochschulen müssen sich die Studienbewerber heute meist direkt bei Hochschulen bewerben, die aber bisher die Daten untereinander nicht ausgetauscht haben. Da kommt nun "die neue ZVS" ins Spiel.

Aus der bisherigen Vergabepraxis der ZVS soll eine Vermittlungspraxis werden. Der Kompromiss der Kultusminister der Länder sieht vor, dass sich die Studienplatzbewerber sowohl bei der ZVS, wie auch bei der Hochschule direkt bewerben können. Bekommt der zukünftige Student eine Zulassung und nimmt er diese an, soll diese Information zukünftig direkt an die ZVS weitergeleitet werden. Damit ist der Bewerber dann für weitere Einschreibungen an anderen Hochschulen gesperrt.