Hallo Matthias!
Meiner Ansicht nach hat das zwei Gründe. Zum einen ist es nicht mehr so leicht möglich, die Lebenshaltungskosten für eine mehrpersonige Familie aufzubringen. Während die Arbeitseinkommen numerisch kaum gestiegen sind, explodierten die Preise der lebensnotwendigen Güter auf breiter Front und führen zur Verarmung immer größerer Teile der Bevölkerung. Das hält die Menschen einfach davon ab, Familien zu gründen, für die man ja mehrere Jahrzehnte lang die Verantwortung trägt.
Zum zweiten ist dem männlichen Teil der Bevölkerung inzwischen klar geworden, dass sie sich mit einer Ehe und mit Kindern in eine manchmal lebenslange Abhängigkeit vom Wohlverhalten der Ehefrau begeben. Seit der Beseitigung des Schuldprinzips bei Ehescheidungen ging der Scheidungshype bei den Frauen ja erst richtig los. Männer, die in den meisten Fällen die Alleinverdiener des Familieneinkommens sind, werden dadurch trotz guten Verdienstes in die Armut gestürzt, weil die Unterhaltsansprüche der ehemals "Holden" jegliches Vernunftsmaß sprengen. Meiner Ansicht nach kann nur eine Wiedereinführung des Schuldprinzips, das sich ja in der gesamten sonstigen Rechtsprechung bewährt hat, dazu führen, dass Männer wieder mehr Familien gründen. Als Familienvater braucht man einfach nachhaltige Planungssicherheit, und die haben die Männer derzeit nicht.
Gut verdienende Frauen wissen schon lange, was ihnen passieren könnte, wenn sie einen Mann heiraten, der weniger als sie selbst verdient. Deswegen heiraten Frauen fast immer nur "nach oben".
Gruß,
Ferdi